An der alten Friedhofsmauer zwischen Pfarrkirche und Kirchturm steht nun seit September 2021 in Zams dieses aus Edelstahl gefertigte Jubiläumskreuz. Was möchte es in seiner „eigenartigen“ Formgebung denn sagen? Nun, ich selber habe in mir, aber auch bei sehr vielen Menschen um mich herum Folgendes beobachtet: Christlicher Glaube, weit entfernt von den fraglosen Sicherheiten früherer Generationen, ist zur offenen, manchmal bohrenden Frage geworden: Gibt es Gott? Wer war Jesus Christus? Und: Wie könnte er in meinem Leben eine Rolle spielen? Ja, unser Glaube ist heute oft ein suchender, eine tastender, ein fragender Glaube. Dafür stehen die mehrfach sich überkreuzenden Linien und Balken des Jubiläumskreuzes. Das bemerkenswerte Foto von Klaus Wachter fängt jenen Augenblick ein, da die Sonne genau dort durchscheint, wo die sich überkreuzenden Balken einen Freiraum lassen. So ist es – mit den Augen des Glaubens gesehen – ein wunderbares Sinnbild dafür, dass das Sterben Jesu am Kreuz für uns Menschen den Durchbruch der göttlichen Liebe zu uns Menschen bedeutet.
Pfarrprovisor Herbert