Der Heilige Geist, den Jesus laut Johannesevangelium den Jünger:innen einhaucht, ist kein unbeteiligter Zaungast. Er zerzaust nicht nur das Haar oder streicht über die Haut, ich spüre ihn nicht nur äußerlich, im Gegenteil: Jesus bleibt nicht draußen stehen, klopft nicht an der Tür, sondern tritt ein, mitten unter die Jünger:innen. Der Heilige Geist säuselt nicht außen ums Gebäude herum, sondern fährt in das verschlossene Haus hinein. Jesus fragt nicht: Habt Ihr Lust, meine Geschichte weiterzuschreiben? Er sendet die Jünger:innen, er sagt: Los jetzt, macht es mir nach! Der Heilige Geist wählt nicht einzelne aus, sondern er erfüllt einfach alle, die da sind, und ermutigt sie aufzubrechen, loszugehen und zu handeln.
(Paulina Pieper, Diözese Innsbruck, Referentin der Innovationswerkstatt, Koordinatorin Denk Dich neu)
Pfingsten: Initialzündung zur Gründung der Kirche
50 Tage nach Ostern und zehn Tage nach Christi Himmelfahrt begeht die Kirche das Pfingstfest. Dieses stellt den Abschluss der Osterzeit dar. Das Wort Pfingsten leitet sich ab von „Pentekoste“, dem griechischen Begriff für „fünfzig“. Im Mittelpunkt des Festes steht die Sendung des Heiligen Geistes, der zugleich die Initialzündung zur Gründung der Kirche als Gemeinschaft aller an Christus Glaubenden darstellt. Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten.
Biblisch zurückgeführt wird das Fest auf den Bericht in der Apostelgeschichte, wo es heißt, dass der Geist Gottes auf die nach dem Tod Jesu zum Wochenfest nach Jerusalem zurückgekehrten Jünger herabkam.
(aus: Newsletter der Diözese Innsbruck)